20.04.2022 1. EM-Lauf Pobladura Rennbericht von Jonathan Heidel
Der erste EM-Lauf dieses Jahr fand am 10.04. in Pobladura de las Regueras Spanien statt. Wir machten uns schon am Donnerstagmorgen um 3 Uhr auf den Weg. Nach einer fast 24 stündigen Fahrt und 1900 Kilometern kamen wir Freitagnacht um kurz vor drei im Fahrerlager an. Pobladura de las Regueras liegt im Norden Spaniens nicht weit weg von der portugiesischen Grenze.
Bei der Europameisterschaft starte ich dieses Jahr zum ersten Mal in der „Championship“ Klasse. Das ist die höchste Klasse, die es bei der EM gibt. In dieser Kategorie wird mit 300ccm Maschinen gefahren. Der Lauf für diese Klasse wird immer am Sonntag ausgetragen, da am Samstag die Jugendklassen fahren, bei der auch mein Bruder am Start ist.
Am Freitagmorgen um 11 Uhr ging es mit dem Training los. Hier konnten wir zum ersten Mal im Gelände trainieren und uns an die Gegebenheiten anpassen. Um 14 Uhr ging es dann weiter mit der Anmeldung und der Technischen Abnahme. Nach dem das alles erledigt war, war der erste Tag in Spanien auch schon fast wieder vorbei.
Am Samstag war dann der Wettkampf von meinem Bruder Johannes. Ich schaute ich ihm zu und half ihm etwas mit ein paar Tipps und Tricks. Er fuhr sehr gut und er schaffte es sogar aufs Podium.
Um 15 Uhr ging es dann im Anschluss an den Wettkampf der kleineren Klassen für uns los mit der Sektionsbesichtigung. Die ersten fünf Sektionen waren alle in der Nähe vom Fahrerlager auf einer Wiese. Sie waren alle künstlich angelegt und bestanden aus Steinen und Baumstämmen. Danach ging es in einen Wald, indem die nächsten Sektionen gebaut waren. Diese bestanden aus steilen Auffahrten und losen Steinfeldern. Des Weiteren gab es noch eine Sektion, die in einem Felshang und in einem Bauchlauf gebaut war. Der erste Eindruck von den Sektionen war, dass sie anspruchsvoll, aber dennoch alle für mich machbar sind.
Nachdem mein Minder Andy und ich fertig waren mit der Sektionsbesichtigung, machten wir das Motorrad und die restlichen Sachen fertig für den Wettkampf.
Am Sonntag war dann nun endlich der Wettkampf. Die Startzeiten wurden am Freitag bei der Anmeldung ausgelost. Leider hatte ich das Pech, dass ich die erste Nummer zog und deshalb als erster der Championship Klasse starten musste. Als Erster zu starten hat immer gewisse Nachteile.
Da man die Hindernisse als Erster probieren muss, sehen die anderen natürlich ob meine Spur gut war oder nicht. Die anderen Fahrer versuchen es dann natürlich besser zu machen.
Um 09:51 Uhr startete für mich der Wettkampf. Für die 15 Sektionen á 2 Runden hatte man insgesamt 5 Stunden Zeit, wobei es für die erste Runde ein Zeitlimit von 3 Stunden gab. Die erste Sektion, die ich als erster Fahrer eröffnete, konnte ich direkt mit 0 Fehlerpunkten durchfahren. Das war auf jeden Fall ein guter Start in den Wettkampf. Auch die nächste Sektion schaffte ich wieder. Die weiteren Sektionen verliefen dann eigentlich ganz gut. Die ersten beiden Probleme hatte ich dann in Sektion 7 und 8. In dem Geröllfeld war es anfangs noch sehr schwierig, da es noch so gut wie keine Spur gab. Außerdem lagen auch viele große Steine im Weg, der Punkterichter erlaubte es jedoch nicht, sie aus dem Weg zu räumen. Das ist ein weiterer Nachteil, wenn man als Erster starten muss. Nach den beiden Sektionen, in denen ich jeweils eine fünf hatte, wurde es dann aber wieder besser. Die 3 Stunden für die erste Runde nutze ich bis zum Ende aus, denn ich hatte gerade noch 50 Sekunden übrig, als ich meine Rundenkarte abgab. Schlussendlich beendete ich die erste Runde mit 29 Strafpunkten.
In die zweite Runde konnte ich ebenfalls wieder gut starten. Bis zur Sektion 6 hatte ich nur einen Strafpunkt. In Sektion 6 machte ich dann leider eine sehr ärgerliche 5, denn ich blieb an einer Stufe hängen, die ich zuvor geschafft hatte. Jedoch konnte ich dann die Sektion 7 im Geröllfeld gut durchfahren, da hier diesmal eine bessere Spur vorhanden war und nicht mehr so viele Steine im Weg lagen. Der restliche Verlauf der Runde war ähnlich wie zuvor. In der Mitte der Runde hatte ich noch einen Plattfuß am Hinterrad. Mein Minder Andy und mein Bruder flickten ihn aber so schnell, sodass wir nach der letzten Sektion sogar noch 5 Minuten übrig hatten.
Die Runde beendete ich dann mit 26 Strafpunkten. Insgesamt hatte ich dann 55 Strafpunkte und landete auf dem 8. Platz, punktegleich mit dem 7. Platzierten, von insgesamt 10 Startern. Dieser hatte jedoch mehr Nullen, weshalb er am Ende vor mir lag.
Ich freue mich über mein Ergebnis, aber ich bin mir sicher, dass ich noch eine Schippe drauf legen kann und werde.
Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Wettkampf zufrieden. Ich bin ganz gut gefahren aber ich habe auf jeden Fall Fehler gemacht, die ich versuchen werde, beim nächsten Mal zu verhindern.
Mir hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und ich bin stolz darauf, in der europäischen Trial-Meisterschaft mithalten zu können. Nächste Woche beim 2. EM – Lauf in Frankreich werde ich wieder alles geben um vielleicht noch ein besseres Ergebnis zu erreichen.
Pobladura de las Regueras, den 13. April 2022
Gruß Joni
